Alt werden ist nicht immer leicht. Der Körper will nicht mehr so wie früher, Aufgaben zu erledigen wird beschwerlicher und man ist immer wieder auch auf das Verständnis und die Unterstützung anderer angewiesen. Als Runder Tisch Demenz ist es unser Anliegen Menschen generationsübergreifend miteinander in Kontakt zu bringen damit ein verständnisvollerer und achtungsvollerer Umgang miteinander wachsen kann. Denn Begegnung schafft Verständnis.

Demenz gehört zu einem der häufigsten Krankheitssyndrome im Alter. In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an Demenz. Familienstrukturen sind im Wandel, Großeltern und Enkel leben nicht unbedingt am selben Ort und die intergenerative Begegnung ist seltener. Junge Menschen, beschäftigen sich nur bedingt mit dem Altwerden, oft erst durch eine Erkrankung im direkten Umfeld. Das Projekt „Alter und Demenz“ mit der Ferdinand-Dietz-Schule Memmelsdorf zielte darauf ab Schüler*innen der 7.Kasse ein Hineinversetzen in die ältere Generation zu ermöglichen und Begegnungen mit Bewohner*innen im Seniotel Lichteneiche zu schaffen. Petra Weisgerber (Ergotherapeutin im Seniotel Lichteneiche), Elvira Karmann (Altersberaterin im Mittendrin), Christl Filpe (Vorstand VDK Lichteneiche), Fabian Betz (BUDFI iSo Memmelsdorf) und Damaris Martin (Leiterin Mittendrin) führten 3x zwei Projekttage mit einer kleinen Gruppe von jeweils neun Siebtklässlern durch.

Zu Beginn sammelten die Jugendlichen Eigenschaften, die junge Menschen und ältere Menschen jeweils auszeichnen und in Bezug zueinander gesetzt. Welche der Eigenschaften und Merkmale werden als positiv und welche als negativ wahrgenommen? Dass die Oma so gut kochen kann, Zeit hat und Geschichten von früher gern erzähl, das mögen die Jugendlichen. Als belastend schätzen sie das schlechtere hören und sehen oder auch die Beweglichkeit ein. Anhand des Alterssimulationsanzugs „Gert“, der aus Gewichtsmanschetten für den ganzen Körper besteht sowie spezielle Brillen, die Krankheiten an den Augen simulieren konnte jeder austesten, wie es sich so anfühlt, wenn der Körper sich im Alter erschwert bewegen kann. Die Schüler*innen musste verschiedene Aufgaben meistern wie Treppensteigen oder von auf einer Couch liegend aufstehen, Geld aus einen Geldbeutel heraus nehmen und abzählen oder den Zugfahrplan lesen und eine bestimmte Zugverbindung finden. In der Nachbesprechung stieg das Verständnis für Ältere Menschen spürbar und die Jugendlichen überlegten, wo und wie sie im Alltag Unterstützung leisten können. Anhand des Kurzfilms „Apfelsinen in Omas Kleiderschrank“ erarbeiteten die Schüler sich außerdem das Krankheitsbild Demenz.

Damit es nicht nur theoretisches Wissen blieb, ging es für die Jugendlichen am zweiten Projekttag in die Lichteneiche ins Seniorenheim. Beim miteinander Kegeln, Bewegungsspiele und Gesellschaftsspielen, hatten alle viel Spaß und Begegnung mit einer Generation, die sonst wenig zu ihrem Alltag gehört. Das Fazit der Schüler fiel durchweg positiv aus.