„Bewegung kann man hören!“ Diesen Ansatz verfolgt das zeitgenössische Tanzprojekt „listen to movement“ unter Leitung der Bamberger Choreographin Wiebke Zetzsche: „Wir verstehen Bewegung als Kommunikationsmittel und als wesentliche Form des künstlerischen Ausdrucks.“ Vor diesem Hintergrund entwickelte die Tänzerin gemeinsam mit dem Musiker Jakob Fischer (Brotmüller) und der Schauspielerin Olga Seehafer (Theater im Gärtnerviertel, Ensemble Ernst von Leben) ein Tanztheaterprojekt, das am 20.03. im Jugendzentrum am Margaretendamm Premiere feiert. Die Aufführung ist das Ergebnis eines sechs Wochen langen Workshops, bei dem freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam künstlerisch arbeiteten: die Inhalte des Stückes, die Choreographie und die Musik entstanden im offenen Prozess. Das Projekt richtet sich an alle Tanzinteressierten und adressiert mit besonderem Augenmerk Menschen mit Hörschädigung sowie Gehörlose. Bei jeder Probe und Aufführung ist ein Gebärdendolmetscher anwesend, der den kreativen Prozess begleitet und – wo nötig – kommunikativ unterstützt. „Unsere Idee war, dass der zeitgenössische Tanz im Grunde ähnliche Techniken verwendet wie die Gebärdensprache. Wir versuchen, eine künstlerische Sprache zu entwickeln, die über Bewegungen und Gesten funktioniert.“, erklärt die Choreographin. Untermalt wird das Stück von elektronischer Musik und Schlagzeug, live gespielt von Stefan Vinzelberg und Mario Fischer. „Die Musik ist besonders basslastig und sehr rhythmisch. Diesen Stil wählten wir, damit auch Menschen mit eingeschränktem Gehör den Klängen folgen können – indem sie die Schwingungen der Schallwellen spüren.” Zeitgenössischer Tanz arbeitet weniger mit choreographierter Synchronität als andere Tanzstile und setzt keine perfektionierte Körperbeherrschung voraus. Die Bewegung selbst steht im Mittelpunkt, das Körpergefühl und die Interaktion zwischen beweglichen Körpern sind die zentralen Elemente des Tanzes.

Das Projekt wird ausgetragen durch den Franz KAfkA e.V. mit Unterstützung durch iSo – Innovative Sozialarbeit. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Eine weitere Aufführung wird am 22.03. gezeigt, ebenfalls um 19 Uhr im Jugendzentrum.

listen to movement
20.03/22.03.
JuZ (Margaretendamm 12a)
19:00 Uhr