Seit April beschäftigten sich 10 Mädchen und Jungen der Ferdinand-Dietz-Mittelschule mit dem Thema Wildnis. Dabei ging es darum, sich mit ihren Bedürfnissen und Konsumverhalten auseinanderzusetzen.

Los ging es mit einem City Bound – Stadtspiel. Hier trafen die Kids in Bamberg auf die moderne Gesellschaft. Zu Beginn überlegten sie selbst wie ihr Einkaufsverhalten aussieht und wie häufig sie Kleidung kaufen, Fleisch essen oder elektronische Geräte nutzen. Beendet wurde der Tag mit einem Besuch im Unverpackt Laden in Bamberg. Dort bekamen wir eine kleine Führung und haben viel gelernt über Plastik, Müll und Lebensmittel.

Das nächste Modul war das komplette Kontrastprogramm. Wir gingen weg vom modernen Stadtleben und tauchten erstmals ein in die Wildnis. Die SchülerInnen hatten die Aufgabe sich ihren Weg in die Wildnis zu suchen. Dabei mussten sie Hinweisen folgen die in Memmelsdorf versteckt waren. Bei jedem Hinweis mussten sie eine Frage beantworten die sich mit der Natur und Survival beschäftigte. Am Ziel angekommen hatten sie den Auftrag ein Lager zu bauen, um zur Not eine Nacht im Wald zu übernachten. Außer Waldgegenständen waren selbstverständlich keine weiteren Hilfsmittel erlaubt. Die Kinder und Jugendlichen lösten den Lagerbau hervorragend. Manche konnten sich tatsächlich vorstellen eine Nacht dort zu bleiben.

Danach folgte ein Ausflug mit dem Jäger Christian Friedmann aus Laubend. Bei ihm lernten die Kids, wie sich Tiere in und um ihren Lebensraum dem Wald verhalten, wie man sich selbst im Wald verhalten soll und welche Utensilien der Jäger im Wald immer braucht.

Das Highlight war jedoch das Abschlusswochenende im Wildniscamp in Rothmannsthal.

Trotz Wind und Regen waren alle mit dabei und auch der Stimmung tat das keinen Abbruch. So wurde sich gemeinsam geholfen beim Zelte aufbauen und beim anschließenden Kochen. Feuerholz sammeln war ebenfalls eine gern erledigte Aufgabe. Besonders das Feuermachen ohne Feuerzeug hat den Jugendlichen viel Spaß gemacht. Es war sehr schön zu sehen, wie sich im Laufe der Zeit jeder nur auf das Wesentlichste konzentrierte und der moderne Alltag in den Hintergrund geriet. Ob Schnitzen, Holz mit der Axt spalten, kochen, Vertrauens- und Kooperationsspiele, Kräuter sammeln u.v.m. für jeden war etwas dabei. Ein Höhepunkt für die Kinder war die Nachtwanderung, bei der sie tarnen und schleichen durften, um einem Nachtwächter nicht in die Arme zu laufen. Am Ende schafften es alle, unbemerkt zu bleiben und ergatterten sich ihren Schatz.

Am nächsten Tag bekam die Gruppe Besuch von einem Kräuterpädagogen. Mit ihm ging es los zur Kräuterwanderung. Alle waren sehr interessiert zu erfahren, worauf sie beim Sammeln achten müssen und welche Pflanzen genießbar sind bzw. wo Vorsicht geboten sein muss. Im Anschluss kochten wir gemeinsam ein Drei-Gänge-(Un)Kräuter-Menü über dem Lagerfeuer. Auch hier war es wieder schön zu sehen, wie alle miteinander anpackten und zusammen arbeiteten. Ausgeklungen wurde der Abend mit schaurigen Spielen und Geschichten am Lagerfeuer.

Abgeschlossen wurde das Camp mit einem Rück- und Ausblick für das ganze Projekt. Es war sehr schön, die vielen positiven Rückmeldungen von den Jugendlichen zu hören. Es wurde auch Bezug zu den Anfangsfragen genommen. Dabei stellte sich heraus, dass bei einigen ein Umdenken stattfand und sie sich nun mehr mit ihrer Umwelt und ihrem Konsum auseinandersetzen. Zudem war klar, dass sie nicht wollten, dass das Projekt zu Ende geht. Und so ist es ganz gut, dass mit dem Hochbeet das in der Schule gebaut wurde, ein Teil des Projekts in den nächsten Jahren weiterleben wird. Ohne die handwerkliche Kompetenz von Schulhausmeister Ralf Ponath wäre der Bau des Hochbeets nicht so leicht zu verwirklichen gewesen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an ihn.

„In die Wildnis und zurück“ ist Teil des Projekts „Weltaktionsprogramm als Chance: Bildung für nachhaltige Entwicklung trifft Jugendsozialarbeit“ und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.