In der aktuellen Krisensituation profitieren nicht nur die Streaminganbieter durch erhöhte Nutzungszahlen, sondern auch die Social-Media Plattformen. Was zuvor schon einen hohen Stellenwert für viele Jugendliche hatte, gewinnt nun noch mehr an Einflussreichtum.

Gerade in dieser Zeit ist eine umfangreiche Aufklärungsarbeit und ganzheitliche Begleitung im Umgang mit „gestellten Realitäten“ und „Fake News“ von hoher Relevanz. Zwei Projekte unseres Trägers widmen sich dieser Thematik auf kreative Art und Weise.

Das bereits im Dezember 2019 gestartete Projekt „gestellte Realität“ der offenen Jugendarbeit (ja:ba) rückt die Risiken sozialer Plattformen in Form von realitätsferner Selbstdarstellung in den Fokus. Hingegen beschäftigt sich unser medienpädagogisches Projekt AHA! unter anderem mit dem Thema „Fake News“.

Abnormalität wird zur Normalität.

Die Fähigkeit zu differenzieren und gepostete Inhalte in sozialen Netzwerken mit einer gesunden Distanz zu betrachten wird für Jugendliche immer schwieriger. Das „Verschönern und Optimieren“ hat unterbewusst großen Einfluss auf die Realitäts-Wahrnehmung. Vermeintlichen „Vorbildern“ wird auf den Social-Media-Kanälen nachgeeifert und zumeist ein perfektes (jedoch unrealistisches) Bild vom eigenen Leben angestrebt. Gerade in der Pubertät wächst dadurch der Druck immens – da wird der ein oder andere kleine Pickel schnell zum Verzweiflungsgrund.

Genau dieser Problematik widmet sich das Projekt „gestellte Realität“. Gemeinsam mit der Fotografin Franziska Jäckisch und unter sozialpädagogischer Betreuung des ja:ba-Teams, befassten sich Jugendliche mit der Thematik und versuchten diese kreativ aufzuarbeiten.

Vor- und Nachteile von sozialen Plattformen, Fotobearbeitungsprogrammen und Fake News wurden diskutiert sowie eigene Erfahrungen und sensible Inhalte wie Sexismus und Stigmata besprochen. In Anleitung der Fotografin und mit Unterstützung der Visagistin Simone Büttner sowie des sozialpädagogischen Personals wurden Fotokonzepte entwickelt, die die verschiedenen Problematiken kritisch darstellen.

Die Bilder sollen bald mit persönlichen Erfahrungsberichten als Ausstellung zur Verfügung gestellt werden.

Was ist schon Realität?

Dem schwierigen Thema „Fake News“ widmet sich der erste Erklär-Clip der neu ins Leben gerufenen Digitalen Medien AG unseres medienpädagogischen Projekts AHA! – Tutorialclips.

Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG bekommen hierfür kostenlos ein Tablet geliehen und werden in regelmäßigen Videochats mit der leitenden beim Filme machen unterstützt. So werden umfangreiche Kompetenzen zu verschiedenen digitalen Medien, aber auch jugend- und gesellschaftsrelevanten Themen vermittelt.

Interessierte können sich zum Mitmachen mit unserer Medienpädagogin Rahel Metzner in Verbindung setzen.