‚Soziale Arbeit in Pandemie- und Postpandemie-Zeiten‘

Mitarbeiter:innen im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Deinet

In einer Sache sind sich wohl alle einig: die Covid-19 Pandemie ist für die soziale Arbeit eine Medaille mit zwei Seiten.

Die Schließung der Schulen und öffentlichen Jugendeinrichtungen ‚zwang‘ uns dazu, neue Wege zu gehen, neue Wege zu finden, mit unseren Zielgruppen in Kontakt zu bleiben. Digitale Kanäle wie Instagram, Discord und Whatsapp wurden zu den wichtigsten Kommunikationswegen. Die Digitalisierung wurde deutlich vorangebracht.

Gleichzeitig legte die Pandemie soziale Probleme schonungslos offen dar. Wie sollen Jugendliche erreicht werden, die zuhause weder Internet noch eigene digitale Endgeräte haben?  Wie können Rückzugsorte für Jugendliche geschaffen werden, wenn sie zuhause unter beengten Verhältnissen leben und die Jugendzentren geschlossen sind? Welche Auswirkungen haben notwendige physische Distanz und die Reduktion sozialer Kontakte auf Jugendliche und somit auch auf die Jugendarbeit?

Um diesen Fragen nachzugehen, führt iSo aktuell eine Fortbildungsreihe zum Thema ‚Soziale Arbeit in Pandemie- und Postpandemie-Zeiten‘ durch.

Am 25. Februar 2021 fand die erste Veranstaltung – Jugendarbeit während der Pandemie und Ausblick auf Jugendarbeit „Post-Corona“ – aus dieser Reihe statt. 20 Mitarbeiter:innen der offenen Jugendarbeit setzten sich, zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Deinet von der Hochschule Düsseldorf und Urgestein der offenen Kinder- und Jugendarbeit, mit der Frage auseinander, mit welchen Herausforderungen sie während des ersten und zweiten Lockdowns zu kämpfen hatten und wie die Jugendarbeit nach der Pandemie wohl aussehen wird.

Prof. Deinet hat darauf eine klare Antwort:

„Ich stolpere immer über die Frage: Was kommt nach Corona? Das gibt’s für mich eigentlich gar nicht. Die Coronazeit wird irgendwie weitergehen und bestimmte Dinge werden sich wieder einstellen.“

Der promovierte Erziehungswissenschaftler hat an 14 sozialen Einrichtungen in NRW zu der Frage geforscht, wie sich die Pandemie auf die offene Jugendarbeit ausgewirkt hat und kommt zu dem Schluss: die Jugendlichen kommen nach der Öffnung der Jugendzentren nicht einfach wieder – man muss die öffentliche Räume wiederbeleben.

Hybride Veranstaltungsformate gehören ebenso dazu, wie aufsuchende Arbeit und eine stärkere Einbindung der Jugendlichen in die Gestaltung der Angebote.

Für unsere Mitarbeiter:innen bedeutet das ganz klar: innovativ bleiben!

Hier geht’s zur Videoaufzeichnung