Berufliche Bildung und Teilhabe in Covid19-Zeiten

In der offenen Jugendarbeit oder in unseren schulbezogenen Projekten sind in einem Jahr Corona viele tolle digitale Projekte entstanden. Doch wie sieht es in den Bereichen aus, die dies aufgrund anderer Zielgruppen nicht können?

„Die Verlierer:innen in Krisen sind die, die sowieso bereits systembenachteiligt sind!“

Nach einem Jahr Corona stimmen die Sozialpädagog:innen, Case-Manager:innen und Sozialarbeiter:innen unseres Bereichs berufliche Bildung und Teilhabe dieser Aussage wohl voll und ganz zu.

Die Projekte JustiQ, Aktiv klassisch, Aktiv Flucht & Migration, Aktiv 16h sowie die Berufsintegrationsprojekte waren nicht nur mit den allgegenwärtigen Herausforderungen in der Kontaktpflege konfrontiert, sondern mussten gleichzeitig drohende persönliche Krisen einer verstärkt gefährdeten Zielgruppe abfangen.

Größtes Credo des Jahres 2020: „Da sein für die Menschen!“

Beratungssetting der anderen Art

Aus diesem Grund wurden neue Unterstützungsformate, wie „Walk & Talk“, ins Leben gerufen, intensive Aufklärungsarbeit zu den Hygienemaßnahmen und Coronabeschränkungen betrieben und Beratungsmöglichkeiten über verschiedene Kommunikationsplattformen bzw. Telefonate erweitert.

Bei schönem Wetter wurden die Klappstühle und der Sonnenschirm ausgepackt und draußen beraten. Alles ist eben eine Frage der Flexibilität. Bisher sind wir damit gut durch die Krise gekommen.

Doch sollte man eine Sache nicht vergessen. Die Herausforderungen, welchen sich die begleiteten Menschen gegenüber sehen sind immer noch da und sie sind schwerwiegend!

Viele der Klient:innen sind wegen fehlender bzw. mangelhafter technischer Infrastruktur sehr einsam bzw. isoliert. Hinzukommen existentielle Problematiken und Ängste, da die persönliche Beratungen und Unterstützung bei Anträgen, Behördengängen etc. durch unseren pädagogischen Fachkräften aktuell nur eingeschränkt möglich ist.
Für die von JustiQ begleiteten jungen Menschen ist es wichtig jenseits des Bildschirms Menschen zum Reden zu haben, die ihren Ängsten und Sorgen Gehör schenken, um psychischen Problematiken entgegenzuwirken.

Die Krise hält uns alle in Atem. Wir bleiben weiterhin am Ball und beschäftigen und bereits mit der Frage, wie Soziale Arbeit nach dem Lockdown bzw. der Pandemie aussehen wird.