Survivaltraining³ – (Über-)Leben in der Natur

Survival-Training und Abschluss für die Viertklässler an der OGTS Breitengüßbach: Die Schülerinnen und Schüler wissen nun, was man braucht, um zu überleben. Gar nicht viel! Und zu finden ist das im Wald.

Survivaltraining statt Unterricht

Corona bedingt fiel der Abschluss-Ganztagesausflug für die Viertklässler der OGTS in Breitengüßbach aus. Dafür kam in die OGTS Breitengüßbach am Schuljahresende „Wilde Wurzeln“ – Wildnis-, Erlebnispädagogik und Umweltbildung. Statt die Schulbank zu drücken oder im Homeschooling zu sitzen, durften die Viertklässler ein Survivaltraining absolvieren. Organisiert und koordiniert wurde die Aktion über das iSo-Resilienzförderprojekt BKK-Stark³. Die Förderung von Selbststeuerung, Selbstwirksamkeit, Problemlösefähigkeit und sozialen Kompetenzen lagen dabei besonders im Fokus.

Ausgestattet mit Rucksack, festem Schuhwerk und wetterfester Kleidung starten die beiden Kleingruppen also in ihr Wildnisabenteuer.

Was heißt eigentlich „Survival“?

Survival heißt Überleben. Auf der Grundlage dessen überlegten die Kinder, was sie erwarten könnte. Gedanklich schon einmal gut vorbereitet starteten die Gruppe mit lauter nützlichen Utensilien Richtung Wald. Dort hieß es, verschiedene Aufgaben zu lösen. Zunächst einmal fanden die Viertklässler an einem Baum einen Zettel, der die Ausgangssituation und die erste Aufgabe beschrieb.

Im Wald gibt’s viel zu entdecken

Station 1

“Ihr seid auf einem Klassenausflug und habt euch verlaufen. Außerdem wurde ein Kind von einer Biene gestochen. Findet Gegenstände, die euch in eurer Situation helfen!“

Gesucht – gefunden! Auf dem Weg und am Wegrand gab es Planen, ein Erste-Hilfe-Set, leere Wasserflaschen, Kohle und Seile. Doch was ist damit anzufangen? Auf zur Station 2!

Station 2

„Findet am Wegrand die vier abgebildeten Pflanzen!“

Lebenswichtige Pflanzen gesucht und gefunden

Wildhimbeere, Löwenzahn, Rainfarn und Brennessel waren rasch entdeckt. Und wie helfen diese Pflanzen? Brennnesseln können ganz leicht gepflückt und gegessen werden, ohne sich zu verbrennen. Rainfarn schützt vor Schnaken. Wildhimbeeren sollten nur aus Hüfthöhe verzehrt werden. Löwenzahn ist als Heilkraut hilfreich. Doch was ist noch viel wichtiger als Nahrung? Genau: Wasser!

Station 3

„Baue dir einen Wasserfilter für sauberes Wasser!“

bauanleitung für einen Wasserfilter

Nun erfuhren die Kinder, was sie mit den gesammelten Plastikflaschen und der Kohle machen können: Einen Wasserfilter bauen! Nachdem die Gruppen nun Nahrung und Wasser – was auch gefiltert werden konnte – gefunden hatte, ging es weiter.

Station 4

„Baut euch ein Lager, das euch vor Regen und Kälte schützt!“

Äste und Stämme suchen – Hütte bauen

Hierfür durften die Kinder die Planen und Seile verwenden. In anderthalb Stunden entstanden eigenständig gebaute und gestaltete Hütten.

Vier Stunden im Wald reichen aus…

…um bestens für die Wildnis ausgerüstet zu sein: Die Breitengüßbacher OGTSler kennen nun Nahrung aus der Natur, wissen wo sie Wasser finden, können das Wasser filtern und sich einen Unterschlupf bauen.

Ein abenteuerlicher Vormittag geht zu Ende. Im September beginnt für alle Survival-Abenteurer ein neues Abenteuer: Lernen an einer weiterführenden Schule.


Projektinfo: BKK – Stark3

Resilienz ist das Immunsystem des Menschen. Deshalb gilt: Genauso wie Eltern ihre Kinder gegenüber Krankheiten abwehrfähig machen, können Ganztagsschulen innere Stärken von Kindern und Jugendlichen aufbauen und festigen. Warum aber Ganztagsschulen? Sie werden neben der Lernstätte immer mehr zum Lebensort für Kinder und Jugendliche. Hier ist deshalb der geeignete Platz, an dem die innere Widerstandskraft von jungen Menschen gefördert werden kann.

In Workshops und Tagesaktionen im Rahmen der Ganztagsschule wird Resilienz von Kindern und Jugendlichen gestärkt. In den näheren Blick rücken dabei positive Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung, sozialer Kompetenzaufbau, die Fähigkeit, Probleme zu lösen und adaptive Bewältigungsstrategien. Neben den direkten Aktionen ergänzen thematische Vorträge und Fortbildungen für pädagogisches Personal und Eltern den Wirkungskreis und das Angebot.

Das Projekt wird vom BKK – Betriebskrankenkassen Landesverband Bayern finanziert.