Aktuelle Statistiken zeigen, dass der Drogenmissbrauch auch in der Region Bamberg ein größeres Ausmaß angenommen hat. Laut dem Gesundheitsamt sind etwa 12% der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren mindestens einmal mit illegalen Drogen in Kontakt gekommen. Zudem zeigt sich, dass rund 18% der Jugendlichen regelmäßig Alkohol konsumieren, was die Notwendigkeit effektiver Präventionsmaßnahmen unterstreicht. Statt der herkömmlichen Präventionsmethoden mit erhobenem Zeigefinger und reinem Informationsfluss über Substanzen wie Cannabis und Alkohol, gehen wir gemeinsam mit Bamberg-Stadt und Land innovative Wege und setzt auf Authentizität und direkte Ansprache.
Unser Projekt „MAPP-Mobile Aufsuchende Prävention durch Peers“ bricht mit alten Mustern und integriert Gleichaltrige, sogenannte „Peers“, als Gesprächspartner. Diese Peers werden gezielt rekrutiert und von Projektkoordinator Franz Bezold für den Einsatz in der Jugendarbeit ausgebildet. Die Peers spielen eine entscheidende Rolle dabei, Jugendliche in einer akzeptierten und lebensnahen Umgebung zu ermutigen, offen über Abhängigkeiten zu sprechen und sich selbst zu reflektieren.
Spielerische Ansätze zur Selbstreflexion
Ein wesentliches Instrument des Projekts sind selbst entworfene Fragekarten, die dazu dienen, Gespräche einfach und spielerisch zu starten. Diese Methode hat sich als äußerst effektiv erwiesen: Die niedrigschwellige Herangehensweise und der authentische Austausch auf Augenhöhe erleichtern es den Jugendlichen, sich zu öffnen und über ihre Sorgen und Herausforderungen zu sprechen.
Seit dem Projektstart im September 2023 wurden bereits zahlreiche Erfolge erzielt: So fanden zum Beispiel 44 Einsätze statt, bei denen über 480 Jugendliche erreicht wurden. Analysen zeigen, dass die Peer-to-Peer-Strategie wirkt. Das Angebot der freiwilligen und ungezwungenen Gesprächssettings mit Gleichaltrigen wird gerne angenommen. Besonders die Offenheit und Qualität der Gespräche überraschen sehr positiv.
MAPP zeigt, dass innovative und authentische Ansätze in der Suchtprävention notwendig und erfolgreich sind. Die positiven Rückmeldungen und die hohe Beteiligung der Jugendlichen belegen, dass diese Form der Prävention auf Akzeptanz stößt und einen echten Unterschied macht.
MAPP wird finanziell von der Regierung von Oberfranken und dem Gesundheitsministerium unterstützt und kooperiert eng mit dem Gesundheitsamt Bamberg.